A Perfect Circle - Interview (2024)

Interview

Im Rahmen der Veröffentlichung des neuen Albums von A PERFECT CIRCLE, der Supergroup rund um den TOOL-Fronter Maynard James Keenan, konnten wir Billy Howerdel,Hauptsongwriter und Ex-Gitarrentech vieler namhafter Bands (FAITH NO MORE, NINE INCH NAILS, DAVID BOWIE, GUNS’N’ROSES) kurz an die Strippe bekommen. Denn aufgrund technischer Schwierigkeiten und vollem Kalender bei Herrn Howerdel riss der Kontakt mitten im Gespräch ab und konnte nicht wieder neu aufgenommen werden. Wir bitten dies zu entschuldigen und hätten euch gern ein wenig mehr an Interview geben wollen, aber dann funkte höhere Gewalt dazwischen. Schade drum, aber ein halbes Interview ist immer noch besser als keins. Warum ihm nachts gute Ideen kommen und warum Billy immer noch gern auf der Bühne steht nach all den Jahren, erfahrt ihr nun unter anderem hier:

Das letzte reguläre Album von A PERFECT CIRCLE ist nun schon ein Weilchen her, wenn man so Sachen wie „eMOTIVE“, die Livealben oder ganzen Compilations nicht mitzählt. Also warum gibt es nun ein neues Album? War nun einfach die Zeit reif, hattet ihr jetzt erst genug Material für etwas neues?

Nach unserer alten Tour haben wir erstmal „eMOTIVE“ gemacht, dann hab ich mich persönlich in eine etwas andere Richtung begeben und Musik für einen Videospiel-Soundtrack aufgenommen. Darauf kam ich dann mit der Idee eines Soloprojektes um die Ecke, hatte aber immer im Hinterkopf, irgendwann mit A PERFECT CIRCLE zurück zu kommen. Das hat uns zu 2010/2011 geführt, als wir besonders viel getourt haben – in den USA, Südamerika, aber auch Australien. In 2014 gab es ein paar Shows. Wir hatten damals schon ein wenig neues Material und es fühlte sich richtig an, wieder zusammen zu kommen und an neuem Material zu arbeiten. Es hat sich einfach so ergeben, dass erst jetzt alles zusammen gekommen ist.

Du warst natürlich auch sehr beschäftigt mit deinen anderen musikalischen Projekten (ASHES DIVIDE, Liveauftritte mit ABANDONED POOL, Produktion für GUNS’N’ROSES „Chinese Democracy“ – Anm. der Redaktion).

Ja. Es ist witzig wenn man darüber nachdenkt: Ich habe den Großteil der Songs für unser neues A PERFECT CIRCLE-Album sogar geschrieben bzw. fertig gestellt, als ich sonst eigentlich kaum noch mit anderer Musik involviert war. Ich habe sehr viel im Sommer 2014 fertig bekommen, ein bisschen weniger später. Aber vor 2014 war ich nahezu konstant am Schreiben, hab keine Pause genommen. Ich bin nahezu immer im „Songwriting-Modus“.

Heißt das also, dass selbst auf dem neuen Album nun hauptsächlich eigentlich alte Songs oder Ideen vorhanden sind?

Es sind immer alte Ideen. Alte Ideen, die dann vollständig zu Ende gebracht und noch einmal überarbeitet worden sind. Der einzige Song der brandneu war, ist glaube ich „Get The Lead Out“. Es war aber auch mehr eine Re-Interpretation. Die Basisstruktur des Songs war bereits 3-4 Jahre alt und als Maynard dann über den Song sang, haben wir mehr oder weniger das Soundgerüst drunter weg genommen und noch mal „last minute“ überarbeitet. Der Song ist ungefähr vor 2 Monaten dann erst fertig geworden.

Interessant. Ich denke dieselbe Arbeitsweise hattet ihr dann auch schon auf den ersten beiden Alben.

Ja, jedenfalls sehr ähnlich. Du schaust nur auf deinen Backkatalog an Songs die du irgendwann mal geschrieben hast und entscheidest dann, welche gut zusammen passen und funktionieren könnten. Besonders, wenn zum ersten Mal Gesang auf deinen Songs ist und sie dann auch passen. Wenn es nicht passt, gehst du einfach über zum nächsten Song.

Ok, dann kommen wir mal zum neuen Album. Warum „Eat the Elephant“? Warum wollt ihr Elefanten essen? Schmecken die überhaupt?

(lacht) Ich denke das versteht man, wenn man sich die Lyrics vom Song durch liest.

Du warst für eine lange Zeit Guitar-Tech für eine Menge erfolgreicher und bekannter Bands und Musiker. Was würdest du sagen war die wichtigste Lektion, die du daraus gelernt hast?

Oh, ich habe sehr viele Dinge dadurch gelernt. Die erste Sache die mir in den Sinn kommt ist, sich nicht zu sehr paralysieren zu lassen von zu viel Zeit, zu vielen Entscheidungen, zu vielen Optionen. Es sollte immer noch Raum für neue Erkundungen im Sound geben, aber hauptsächlich ist es wichtig, die eigenen Stärken zu kennen und mit denen ein wenig zu spielen. In einem weiteren Sinne, die mit kleinen neuen Experimenten zu schmücken. Weißt du, einfach die Lücken in den Songs mit Ideen zu füllen. Das ist wahrscheinlich die wichtigste Lektion, die ich gelernt habe.

Ist das auch etwas, was du beim recorden gerne tust – improvisieren? Ich denke live ist das mehr oder weniger unumgänglich auf die Dauer, aber bei der Aufnahme eines neuen Albums geht ihr ja doch eher schon mit relativ fertigen Vorstellungen heran, oder?

Ich verstehe das nicht ganz. Meinst du nur live?

Beides, also live und im Studio. Ich denke nämlich, gerade live ändern Bands ihre Songs gerne ein wenig ab, geben Raum für Improvisation und kleinere Spielereien, gerade wenn es alte Songs sind oder sie schon lange auf Tour sind und es nach einer Zeit fade wird, immer die alte Leier zu spielen. Ich kann mir vorstellen, dass es auf die Dauer sehr langweilig werden kann, immer dasselbe zu spielen und wenn es nur die „Fan-Pleaser“ sind. Oder ist das bei euch nicht so?

Ja, es wird schon ein wenig öde, aber eigentlich genieße ich das sogar, diesen Optimierungsprozess im Leben… die Songs werden live so nicht langweilig.

Ungewöhnlich, das höre ich sonst nicht besonders oft von Musikern…

Ich mag es irgendwie. Vielleicht würde ich es auch mögen über Wochen dasselbe Theaterstück am Broadway aufzuführen. Da hat man ja auch relativ wenig Raum für Improvisation und spult immer dieselbe Rolle wieder ab. Es geht ja auch ein wenig darum sich selbst zu zeigen, wie gut man dieser Aufgabe gewachsen ist und nachher zu evaluieren, wie gut man die Show gespielt hat. Manchmal war es wirklich gut, ein andermal merkt man selber, dass etwas „off“ war oder das die Interaktion mit dem Publikum zu wünschen übrig lässt. Ich denke ich bin einfach daran interessiert, noch das letzte Quäntchen aus der Performance herauszukitzeln und es gibt immer etwas zu verbessern. Ich mag die Herausforderung, live eine gute Show abzuliefern.

„Eat the Elephant“, das neue Album von A PERFECT CIRCLE, erscheint am 20. April

Wie sieht es mit deinen übrigen Projekten aus? Läuft dort alles so weit?

Letzte Nacht hatte ich Probleme zu schlafen und bin aufgewacht mit neuen Ideen für neue ASHES DIVIDE Songs, zum Beispiel Songtitel. Die werden denke ich in mein Soloprojekt fließen. Ich würde gerne das Momentum, den Flow den ich jetzt vom Schreiben der neuen A PERFECT CIRCLE Scheibe habe nutzen, um weiter zu machen, aber es gibt auch für die anstehende Tour noch eine Menge vorzubereiten.

Wie entscheidest du, welche Ideen du für welches Projekt verwendest?

Das ist eine gute Frage. Ich habe sie bisher immer aufgeteilt. Mittlerweile tue ich das nicht mehr. Ich habe einen großen Ordner mit Songwriting Ideen auf meinem Rechner und anfangs dachte ich, dass ein Großteil der Songs auf „Eat the Elephant“ auf der neuen ASHES DIVIDE Platte enden würden, aber sie sind dann doch A PERFECT CIRCLE Songs geworden. Ich habe Maynard einige Songs vorgespielt von denen ich dachte, sie wären gutes Material für A PERFECT CIRCLE, habe ihm aber auch Songideen für ASHES DIVIDE vorgestellt um ihm zu zeigen, was ich in petto hatte. Er hat einfach darüber gesungen und sie sind dann auf der neuen A PERFECT CIRCLE-Scheibe gelandet. Das waren so Songs wie „Disillusioned“, „Hourglass“, „Eat the Elephant“. Anfangs dachte ich nicht wirklich, dass diese Songs auf einer neuen A PERFECT CIRCLE-Platte landen werden.

Das ist gut zu wissen, denn auch wenn sich das so anhört als ob Stückwerk auf den Alben verarbeitet wird, haben die Songs für mich immer noch so etwas wie einen roten Faden, der das Album zusammen hält. Wenn wir zu neuer Musik kommen, könntest du dir weitere Umwege wie die Soundtrack-Geschichte vorstellen? Wie wäre es wirklich mal am Broadway Musik zu machen? Würde dich so etwas überhaupt interessieren?

Ja, ich habe schon einen Soundtrack für einen Feature-Film vor etwa 2 Jahren gemacht. Es hat auch den Sound auf dem neuen Album beeinflusst. Ich habe viel mit orchestralen Arrangements gearbeitet. Wenn du sehr genau etwa „The Doomed“ hörst, kannst du hören, dass unter der Oberfläche sehr viel passiert. Da sindPauken und Hörner und weitere Elemente…

Aber sind das auch richtige? Oder einfach nur gute Samples aus Soundbibliotheken.

Ein Mix aus beidem. Die Hörner und die Pauke im Studio waren echt und wirklich großartig. Ich habe mir über die Jahre aber auch eine großartige Bibliothek von Soundsamples angeschafft. Ich denke das menschliche Element, eine gewisse Imperfektion, mit eingemischt ist ganz gut. Es bringt einfach eine gewisse zusätzliche Schicht und Schwere mit hinein.

Was ist mit den anderen Instrumenten? Arbeitet ihr mit Prä-Produktion? Das Schlagzeug hört sich finde ich nämlich recht natürlich an, also sind da keine Samples oder große Modifizierungen geschehen?

Es gibt immer eine gewisse Modifikation am Sound. Deshalb hat für die neue Platte sich auch hauptsächlich Dave Sarry um die Produktion gekümmert, er hat ein Team mit großartigen Leuten. Der große Rahmen ist immer der Sound des Songs, der muss in sich stimmig sein.

Also war du nicht so sehr involviert in die Produktion? Ich dachte sonst immer, die meisten Musiker wollen zumindest ein wenig die Kontrolle darüber behalten und noch mal drüber gucken.

Natürlich, ich bin ziemlich mit drin in der Produktion. In der Vergangenheit hab ich mich alleine hauptsächlich darum gekümmert, aber auf der neuen Platte war es ein wenig anders. Für das Schlagzeug hab ich eigentlich immer programmierte Drumtracks und die sollen dann so gut wie möglich vom Drummer nachgespielt werden. Es gibt etwas am menschlichen Spiel, das einzigartig ist. Manche Dinge habe ich nur grob ausgearbeitet, also konnten wir im Studio spontan noch Dinge mit einbringen, aber meistens habe ich eine genaue Vorstellung, die ich probiere fast genauso umzusetzen.

An diesem Punkt brach leider die Telefonverbindung wegen technischer Schwierigkeiten ab und konnte trotz mehrfacher Versuche nicht wieder hergestellt werden. Aufgrund des anstehenden Flugsam Abend konnte Herr Howerdel auch nicht am selben Tag für einen zweiten Termin erreicht werden. Wir bitten dies zu entschuldigen.

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A Perfect Circle - Interview (2024)

FAQs

What are some examples of A Perfect Circle? ›

They can occur naturally — in planets, stars, celestial bodies, tree rings, rain drops — or they can be man-made — such as traffic roundabouts, buttons, volleyballs, pizza.

Why did Maynard change his name? ›

It was during his time in the military that he adopted the sobriquet "Maynard" on a whim, based on a fictional character he had created in high school.

What is the story behind the song Judith? ›

The biting lyrics revolve around singer Maynard James Keenan's mother, Judith Marie, who suffered a stroke and was restricted to a wheelchair for the rest of her life yet still maintained her belief in God. Needless to say, Maynard did not share in her religious faith. "How the savior has abandoned you," he sings.

What is the difference between a Tool and A Perfect Circle? ›

While similar to Tool in intensity and melancholy, A Perfect Circle is less dark and more melodic, with a theatrical, ambient quality that incorporates occasional strings and unusual instrumentation.

What is a great circle can you give some examples? ›

Great circles can be found on spheres as big as planets and as small as oranges. If you cut an orange exactly in half, the line you cut is the orange's great circle. And until you eat one or both halves, you have two equal hemispheres of the same orange. Great circles are also useful in planning routes.

What is the Maynard controversy? ›

Tool's Maynard James Keenan Accused of Rape, Calls Claim “Despicable,” “False” Earlier this week, Maynard James Keenan—the lead singer of Tool, A Perfect Circle, and Puscifer—was accused of raping a woman when she was 17 years old and giving her a sexually transmitted infection.

Does Maynard have a black belt? ›

Maynard James Keenan has earned his black belt in Brazilian jiu-jitsu after decades of training in the martial art. The Tool frontman's fellow black belt Ty Gay took to Instagram to share the news, along with a photo alongside a freshly promoted Maynard.

Why did Maynard name his Vineyard Merkin? ›

While the winery is named after the caduceus, an ancient symbol for commerce and staff of the Greek god Hermes, the vineyard is named Merkin Vineyards, after a pubic wig (merkin).

Why is the band called A Perfect Circle? ›

However, all the above theories have been refuted, as Maynard when asked at a public conference, stated that the name " A Perfect Circle" originates from the friendships of the band members, all of them met one of another in a way resembling "a perfect circle of friendship."

What is the main message of Judith? ›

Both moral and political, the poem tells of a brave woman's efforts to save and protect her people. Judith is depicted as an exemplar woman, grounded by ideal morale, probity, courage, and religious conviction. Judith's character is rendered blameless and virtuous, and her beauty is praised.

What did Maynard's mom have? ›

Judith was a deeply personal song for the singer, as it was named after his mother, who suffered a cerebral aneurysm in 1976 that left her paralysed and restricted to a wheelchair for the rest of her life.

What is the perfect circle in philosophy? ›

Plato thought that the perfect circle existed in a heavenly, transcendent world: above and beyond the physical world of everyday objects that we inhabit. This heavenly realm would contain all the true versions of all the properties and relations too.

What is the thing that makes A Perfect Circle? ›

A compass, more accurately known as a pair of compasses, is a technical drawing instrument that can be used for inscribing circles or arcs. As dividers, it can also be used as a tool to mark out distances, in particular, on maps.

What instrument makes A Perfect Circle? ›

The geometrical instrument used to draw a circle is called a compass.

What is an everyday example of a circle? ›

A circle is a closed, curved object with two dimensions in geometry. A car tyre, a time-telling wall clock, and a lollipop are a few objects in our immediate environment that have a circular form. Answer: Tangent circles, concentric circles, and congruent circles are the three different forms of circles.

Is Google a perfect circle? ›

So, why isn't the "G" in Google all picture-perfect? It's a typographic move called "Overshooting." Basically, it's when the curves of the letters go a bit wild, overshooting the guidelines that keep things neat. Mathematically, that's wrong, but to our eyes, it looks just right.

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